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Rundbrief 5 "Weihnachtsrundbrief" -leider vergriffen-

In eigener Sache.

Weihnachten steht vor der Tür. Für viele bedeutet dieser Satz Vorfreude auf ein schönes Fest, auf ein Familienfest, er bedeutet Hoffnung, Verheißung. Für Eltern und Geschwister, die ihr Kind oder ihre Brüder und Schwestern verloren haben, ist es oft schwer, diese weihnachtliche Freude zu empfinden. Trauernde fragen sich vielmehr, wie sie etwas von dem Licht, der Wärme und der Liebe dieses Festes spüren sollen, wo sie doch einen so schweren Verlust erlitten haben. Wie geht man mit einem Fest um, das so viel mit Geburt, Neuanfang und Leben zu tun hat, während in einem selber Schmerz, Wut und Verzweiflung herrschen? Wie soll ich die Feiertage überstehen? Wie kann ich mein Kind, meinen Bruder, meine Schwester in das Weihnachtsfest einbeziehen? Und was hat Gott mit all dem zu tun, wie verhält es sich mit meinem Glauben in der Trauer? Der Weihnachtsrundbrief geht diesen Fra-gen nach. Theologische Texte beschäftigen sich mit der religiösen Seite der Trauer, mit der Frage nach dem Warum, die sich immer wieder stellt und mit der Diskussion darüber, warum Gott zuläßt, dass Kinder sterben.

Die Erfahrungsberichte Betroffener zeigen, dass es nicht den einen richtigen Weg gibt, mit dem Verlust des Kindes gerade an Weihnachten umzugehen. Ob man Rituale, familiäre Traditionen fortsetzt oder eben gerade nicht, muß jeder für sich selber entscheiden. An Weihnachten wird auch besonders deutlich, wie sehr manche Trauernde in ihrem Glauben Halt und Trost finden. Andere hadern, sind auf der Suche, wieder andere haben völlig mit Gott gebrochen oder noch nie an ein höheres Wesen geglaubt. Ihnen allen ist in diesem Heft Platz eingeräumt worden Tipps zur Veranstaltung von Gedenkgottes-diensten, die in der Vorweihnachtszeit auch im Zusammenhang mit dem weltweiten Candle Lighting abgehalten werden, sollen bei der Vorbereitung und Umsetzung helfen einige Literaturhinweise zum Thema Trauer und Glaube.

Die aktuellen Berichte aus den Regionalstellen der Verwaisten Eltern in Deutschland sowie die Kontaktwünsche fehlen in diesem Sonderheft, um den anderen Texten, Berichten und Gedichten mehr Platz einzuräumen. Betroffene sollen so die Möglichkeit haben, in der für viele so schwierigen Weihnachtszeit einfach Lektüre zum Tod ihrer Kinder und Geschwister zu haben, aber auch Unterstützung und vielleicht sogar Trost zu finden. Selbstverständlich werden die beiden Rubriken im nächsten Rundbrief, der im Sommer erscheinen wird, wieder aufgenommen werden.

Besonderer Dank gilt allen unseren Spendern, ohne die die Arbeit der Verwaisten Eltern nicht möglich wäre! Abschließend möchte ich mich noch kurz als neue Chefredakteurin des Rundbriefes vorstellen. Ich bin selbst betroffene Mutter, ich habe meinen Sohn Maximilian kurz nach dem errechneten Geburtstermin tot geboren, und freue mich sehr, den Rundbrief betreuen zu dürfen.

Kritik, Anregungen und Wünsche können Sie gerne direkt an mich an die E-mail-Adresse schicken. Um weiterhin Betroffenen mit unserem Rundbrief helfen zu können, sind wir auf Ihre Berichte angewiesen. Bitte schicken Sie uns Ihre Texte und Gedichte!! Im Namen der Verwaisten Eltern in Deutschland wünsche ich Ihnen allen ein gesegnetes und friedvolles Weihnachtsfest, viel Kraft für die Feiertage und einen guten Start in ein neues Jahr

Herzlichst

Katharina Demleitner, Chefredakteurin