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Rundbrief 9 "Erinnerungen" -leider vergriffen-

Grußwort der 1.Vorsitzenden des VEID an die LeserInnen

Erinnerungen

Jeder hat im Leben Erinnerungen, schöne, aber auch schmerzliche. Das Gewicht der Erinnerung kommt auf die Intensität an.

Wir wissen vorher nicht, wie wichtig mancher Moment im Leben für uns sein kann.

Unser Rundbrief erinnert mit den Beiträgen an unsere Kinder und an das, was uns so sehr mit ihnen verbunden hat.

Erinnerung ist das Paradies für uns mit Gedanken an die schönen Zeiten, die wir mit ihnen erleben durften, wofür wir dankbar sind und woraus wir oft unsere Kraft nehmen.

Erinnerung an den schmerzlichsten Moment in unserem Leben, das Unfassbare, das Unnatürlichste.

Wir erinnern uns an den Weg der Trauer, die Schwierigkeiten, die Verletzungen, welche uns schwer belastet haben.

Doch gibt es auch Momente der Erinnerung, wo wir auf Menschen trafen, die uns Trost und Beistand gaben und noch geben.

Das Gefühl der Geborgenheit, einen geschützten Raum zu haben, ist so wichtig.

Erinnerung wird für uns »Verwaiste Eltern« immer ein großer Bestandteil unseres Lebens sein, wir wollen uns erinnern und ganz ehrlich gesagt, haben wir Angst, wenn keiner sich mehr an unser Kind, an den Bruder, die Schwester erinnert.

Wir nehmen unsere Kinder im Herzen auf und tragen sie in der Erinnerung weiter, voller Liebe. Erinnerung an unser Liebstes wird immer schmerzlich sein, aber voller Wärme spüren wir, sie haben gelebt, egal wie lange wir sie hatten.

In unserem Rundbrief werden wir an unsere Kinder erinnern - in ergreifenden Beiträgen. Wir werden über die Arbeit von Einzelnen und Gruppen erfahren, die sich einsetzen für die Hilfe beim Verlust eines Kindes, eines Bruders, einer Schwester.

Auch Menschen, die in helfenden Berufen tätig sind, kommen zu Wort.

Mit einem Text aus »Tore des Gebets«, einem reformierten jüdischen Gebetbuch, möchte ich erinnern:

Beim Aufgang der Sonne und bei ihrem Untergang,

erinnern wir uns an sie.

Beim Wehen des Windes und in der Kälte des Winters,

erinnern wir uns an sie.

Beim Öffnen der Knospen und in der Wärme des Sommers,

erinnern wir uns an sie.

Beim Rauschen der Blätter und in der Schönheit des Herbstes,

erinnern wir uns an sie.

Zu Beginn des Jahres und wenn es zu Ende geht,

erinnern wir uns an sie.

Wenn wir müde sind und Kraft brauchen,

erinnern wir uns an sie.

Wenn wir verloren sind und krank in unserem Herzen,

erinnern wir uns an sie.

Wenn wir Freuden erleben, die wir so gern teilen würden,

erinnern wir uns an sie.

So lange wir leben werden sie auch leben,

denn sie sind nun ein Teil von uns,

wenn wir uns an sie erinnern.

 

In enger Verbundenheit

Ihre Petra Hohn, Mutter von Carsten

1. Vorsitzende des VEID