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Rundbrief 22 "Begegnungen - miteinander trauern"

Liebe Leserinnen und Leser unseres Rundbriefes,

"Begegnungen: Miteinander trauern"

Was hält uns, um bei dem Verlust eines Kindes und dem Verlust von Bruder oder Schwester nicht zu verzweifeln.

Seit Jahrhunderten gibt es Trauerrituale, die von Milliarden von Trauernden gelebt und durchgeführt wurden. Die Rituale und geistigen Anker halten die Erinnerung und die Liebe zu unserem verstorbenen Kind, dem Bruder, die Schwester fest. Sie lassen dem geliebten Verstorbenen einen Platz in unserem Leben.

Jede Religion und jeder Kulturkreis hat seine eigenen Rituale mit dem Tod eines Kindes um zu gehen.

Jeder hat seine eigenen" Anker" an denen er sich festhält, um nicht zu ertrinken im endlosen Meer seiner Trauer.

Rituale helfen uns dem Schmerz unserer Seele Ausdruck zu geben und Ventile zu schaffen. Es ist die Möglichkeit Trauer zu leben und an unser Kind zu erinnern.

Wie dieses Ritual, der Anker aussieht bestimmt jeder für sich selbst. Es gibt keine Zauberformel und es ist auch kein Hexenwerk. Es ist einfach nur Liebe, Sehnsucht und die seelische Verbindung, die wir brauchen für das Weitergehen.

Wir haben rituelle Orte, die wir besuchen, wir leben Erinnerung für uns wichtige Momente und Tage.

Wir leben Abläufe und Handlungen, die uns immer wichtig waren.

Rituale sind zeitlich nicht festgeschrieben, sie können sich auch verändern, nach einer von uns selbst bestimmten Zeit. Wir entscheiden was gut und richtig für uns ist, was wir wollen und was nicht.

Was der Eine mag, muss für den Anderen nicht zwingend hilfreich sein. Ganz für uns selbst im Stillen und auch gemeinsam mit anderen Verwaisten Eltern und trauernden Geschwistern sind sie ein Bestandteil unseres Weges nach dem schmerzlichen Verlust.

Das zeigt das "Worldwide Candlelithing" jeden 2. Sonntag im Dezember.

An diesem Abend stehen unzählig viele Kerzen um 19 Uhr in den Fenstern der Häuser in Städten und Dörfern auf der ganzen Welt.

Ein festes Ritual, welches wir ganz privat begehen.

Im Miteinander mit anderen Verwaisten Eltern und trauernden Geschwistern werden Gedenkfeiern in dieser Zeit durchgeführt.

Mittlerweile tief verankert in dieser Gedenkzeit wird die Aktion Lichtpunkt durchgeführt. Trauernde Familien setzen Lichtpunkte und tragen den kleinen Sticker als festes Ritual.

Wir brauchen diese Rituale, sie trösten uns. Mögen Sie alle Möglichkeiten finden, wo Sie ankern dürfen und Halt finden.

In enger Verbundenheit

Ihre Petra Hohn, Mutter von Carsten

Geschäftsführerin, Bundesverband Verwaiste Eltern und trauernde Geschwister in Deutschland e. V.