Rundbrief 6 "Veränderungen begleiten uns" -leider vergriffen-
Vorwort:
Liebe Mütter, liebe Väter, liebe Geschwister, liebe Freunde und Verwandte,
das Thema dieses Rundbriefes heißt "Ver-änderung". Ja, wer von uns weiß es nicht, dass sich unser Leben von einem Tag auf den anderen grundlegend geändert hat?
Eine Freundin hat damals, nach dem Tod unseres Sohnes, zu mir gesagt: "Wir leben, als hätte uns irgend jemand ein heiles Leben versprochen - bis zu DIESEM Tag!" Zu diesem "heilen" Leben gehörte unser geregelter Alltag, unser normales Familienleben, unser Beruf, unser Ehrenamt, unser Freundeskreis, unsere Hobbys und anderes mehr. Dazu gehörten unsere Lebenseinstellung, unsere Krisen, unsere Lebensschwerpunkte, vielleicht auch unser alltägliches Chaos, unsere Pläne, die Rollen innerhalb der Familie, unser Glaube, unser Lachen und all das, was unser Leben lebenswert, schwer, leicht, langweilig, spannend und bunt machte.
Und dann kam dieser Tag, der alles auf den Kopf stellte - dieser Tag, an dem alles zusammenbrach - dieser Tag, an dem kein Stein auf dem anderen blieb - dieser Tag, der unser bisheriges Leben ver-rückte! Von diesem Tag an war unser Leben dunkel und voll Tränen. Wie konnten wir weiterleben, wie überleben? Könnten wir jemals unser bisheriges Leben wiederfinden, uns wieder an etwas freuen? Wird es möglich sein, unser Leben jemals wieder in ein Gleichgewicht zu bringen?
Doch nicht nur unser bisheriges Leben veränderte sich, auch unsere Wege in der Trauer und durch die Trauer, verändern sich, verändern uns. Und gleichzeitig nehmen wir wahr, dass unser soziales Umfeld, unser Freundeskreis, unser Familienleben und unsere Partnerschaft sich ändern. Unsere Lebenseinstellung ändert sich, unser Leben erhält andere
Schwerpunkte, unsere Freunde verstehen uns vielleicht nicht mehr, das Familiengefüge ist instabil geworden - in uns selbst hat sich alles geändert und um uns herum blieb auch nichts beim alten. Wie können wir diese Veränderungen überhaupt aushalten und verstehen?
Dieser Rundbrief erzählt uns von den unterschiedlichsten Veränderungen, die der Tod unseres Kindes, unseres Geschwisters, verursachte. Vielleicht helfen uns diese Texte, manche dieser Veränderungen neu und anders zu verstehen. Vielleicht können diese Texte auch unseren Freunden und Freundinnen helfen, das zu verstehen, was mit uns und in uns passiert.
Der Weg in Verwandlung
sich selber wandelnd
Verwandlung überall.
Der Weg in Trauer,
Hoffnung und Liebe
Magie der Lebensspirale
Dass Sie diese Magie der Lebensspirale spüren, dass Sie dieser Magie vertrauen können, das wünschen wir Ihnen allen!
Liebe Grüsse
Gisela Sommer
Erschrecken und Hoffnung
Dunkelheit-
Wo ist Licht?
Alleine suche ich das Licht.
Wie eine Schnecke beim Suchen
stoße ich auf verschiedene Hindernisse:
Kränkungen, Unbedachtsamkeiten,
Beleidigungen, keine Zeit ...
Wo ist Licht?
Überall stoße ich an.
Vielleicht bleibe ich doch sitzen -
im Dunkeln -
Es merkt niemand.
Dann versuche ich wieder, einen Schritt zu gehen.
Habe ich eine Hoffnung auf Licht?
Langsam, sehr langsam
taste ich mich vorwärts.
Wie eine Schnecke.
Ich möchte schneller gehen,
möchte meine Last abwerfen.
Aber ich kann nicht schneller gehen.
Ich ziehe mich wieder zurück
in mein Schneckenhaus.
Niemand klopft an,
niemand ruft mich an.
Wo ist Licht?
Mühsam versuche ich, immer wieder aufzustehen.
Meine Last ist schwer.
Und doch - lasst mir meine Last!
Sie wird mich immer begleiten.
Meine Hoffnung ist,
dass sie für mich eines Tages tragbarer wird.
Langsam versuche ich einen Weg zu gehen.
Und dann so allmählich
werden die Wege länger, die ich gehen kann.
Auf diesen Wegen begegne ich einem Menschen,
der mit mir spricht,
der mir zuhört,
der mich versteht,
der meine Dunkelheit erhellt.
Da ist Licht!
Erdmute Wiarda
Inhaltsverzeichnis
Ich bin verrückt 1
Inhalt 2
Vorwort 3
Berichte 4
Ein paar Gedanken zum Thema Trauer(-arbeit) 4
Hallo 5
Für Sascha 7
Ein neues Bild aus Scherben 9
Jonas, gewachsen um zu sterben 10
Das Leben nach dem Verlust 13
Erinnerung im Herzen 16
Ich bleibe auf dem Weg 18
Froh zu sein bedarf es wenig 21
Ich wünschte, du wärst hier 25
Liebe Dagmar! 26
Elf Jahre danach 33
Der Gevatter Tod 37
Keine heile Welt mehr 39
Die Auswirkungen des Todes
meines Sohnes 40
Viele mühsame kleine Schritte 42
Gedanken im Jahr Drei
nach Florians Tod 44
Sie würde wollen,
dass es mir gut geht 47
Mein Weg 50
Jeder Tag ist Veränderung 54
Jedes Ende gebiert
einen neuen Anfang 55
Nicole 57
Und ich hab es doch getragen 58
Was bleibt, ist die Stille 59
Verändertes Leben 62
Bericht einer Tante 64
Bericht eines Großvaters 66
Geschwister 67
Er war kein Heiliger 67
Jeden Tag denke ich an ihn 68
Mehr als ein Bruder 69
Verloren 70
Der Abschied 71
Ich verlor ein Stück Kindheit 73
Verwaiste Eltern in Deutschland e.V. 75
Bericht über das 8. Jahrestreffen 75
Grußwort von Doris Schröder-Köpf 75
Was bleibt? 75
Kommentar zum Vortrag von
Georg Schwikart 77
Impressionen zum Malworkshop 77
Ein Abend voller Märchen 78
Workshop Geschwistertrauer 79
Der Trauer Gestalt geben 80
www.veid.de 82
Regionen 85
Ansprache zum Selbsthilfetag 85
Das Leben nach dem Überleben 86
Selbsthilfegruppe Geldern 88
Danke 89
Selbsthilfegruppe Gotha 89
10 Jahre Verwaiste Eltern Landshut 91
Selbsthilfegruppe Leipzig 92
Neue Selbsthilfegruppe in Regensburg 92
Selbsthilfegruppe Spreewald 94
Selbsthilfegruppe Tübingen 95
Und wer begleitet mich? 95
Ideen für die Arbeit mit Trauernden 97
Mein eigenes Leben, meine Fähigkeiten,
meine Möglichkeiten 97
Dein Name bleibt 99
Erinnerungs-Buch 100
Workshop Schreiben 100
Der erste Urlaub 102
Forum 103
Damit ihr Licht für immer leuchte ... 103
ZDF - Hallo Deutschland! 105
Trauer in einer fremden Kultur 108
Anmerkungen zu Trauerritualen 109